Endlich – der Schnee ist weg und der Frühling kommt. Die ersten Frühlingsblumen blühen am Waldrand und langsam werden auch die Bäume grün. Zeit also, die ersten Färbungen mit frischen Blättern anzugehen! Ein besonders hübsches Frühlingsgrün erhält man beim Färben mit Birkenblättern.
Wenn man mit Birkenblättern färben möchte, darf man die doppelte Menge Blätter sammeln wie das zu färbende Material. Das bedeutet: für ein halbes Kilo Wolle oder andere Textilien muss ein Kilo Blätter gesammelt werden. Die Blätter werden über Nacht in Wasser eingeweicht und vor dem Färben eine Stunde gekocht.
Mit Birke kann man eine direktziehende Färbung durchführen, das bedeutet, man muss das Material nicht vorbeizen, sondern bringt die Beize direkt ins Färbebad ein. Dies funktioniert so: nach dem Kochen werden die Blätter in einen Stoffbeutel gegeben und mit den Textilien in das Färbebad gegeben. Im Vergleich zum Färbegut, also zu den Textilien, werden 10 Prozent Alaun in das Färbebad gegeben. Für ein Kilogramm Färbegut löst man also 100 Gramm Alaun in warmem Wasser auf und gibt dies in die Färbeflotte.
Die Flüssigkeit – also das Wasser mit dem aufgelösten Alaun und dem Färbebeutel mit den ausgekochten Blättern – werden mit den Textilien erhitzt und eine halbe Stunde lang geköchelt. Birke färbt sehr ergiebig. Die erste Färbung ergibt ein strahlendes Frühlingsgelb, die weiteren Färbungen ein zartes, helles Gelb.
Natürlich kann man diese zarten Farben noch verändern, zum Beispiel durch Überfärben oder durch die Beigabe von Eisenwasser. Wie das genau funktioniert, erfährst Du in unserem Färbebuch – hier geht es zum Bestellen!